Bilder und Text: Anja Fingerhut-Fenner und Hans-Ulrich Fenner
Wie alles begann!
Im Dezember 2011 durfte ich den Kirchturm der Gleschendorfer Feldsteinkirche besichtigen. Dabei fragte ich Hans-Werner Greger, ob es denn hier auch Turmfalken gäbe? Wegen der vielen Tauben waren die Schallluken vergittert. Das war der Anstoß für das Projekt Turmfalken im Kirchturm anzusiedeln. Wie das gelang? Sehen Sie selbst!
15.03.
Einbau und Montage des Nistkastens mit Hans-Werner Greger
24.03.
Die Turmfalken sind da! Was für eine Überraschung. Eigentlich haben wir erst in den ersten beiden Aprilwochen damit gerechnet oder besser gehofft. Jetzt sind wir überrascht. Hat sie die warme Luftströmung so früh zu uns getragen? Haben Sie Ringe, die wir entziffern können? Wie alt sind sie? Werden sie bleiben? Wir sind ganz überzeugt, dass ihnen unser Gleschendorf gefallen wird! Die Anflugstange wird angenommen, so wie wir das geplant hatten. Die zwei drei Sprossen zum Nest werden angenommen, alles passt. Wir freuen uns. Plötzlich kommt noch ein weiterer unerwarteter Gast hinzu, ein Eichhörnchen. Das possierliche Kerlchen kletterte die senkrechte Kirchturmmauer empor, schräg über das steile Dach zur Stundenglocke. Dort verschwand es im Turm! Wir sind gespannt, da werden wir noch etwas zu beobachten haben.
25.03.
Nach der Sommerzeitumstellung war um 9 Uhr kein Falke zu sehen. Inzwischen wurden sie getauft: „Kati“ und „Karl“!
26.03.
Heute haben wir eine kurze Videosequenz aufgenommen, wie „Karl“ seiner „Kati“ eine Maus in den Nistkasten bringt. Es wird gebalzt. „Kati“ verbringt die meiste Zeit mit Gefiederputz im Nistkasten.
27.03.
Mit Hans-Werner Greger haben wir ein USB-Kabel bis nach unten in den Vorraum unter dem Turm geführt. Jetzt können wir Interessierten zeigen, was im Nistkasten gerade passiert.
29.03.
Nach einigen warmen Frühlingstagen ist es wieder kalt und sehr windig geworden. „Kati“ passt aufgeplustert auf das Nest auf, von „Karl“ ist weit und breit nichts zu sehen. Vermutlich ist er auf der Jagd. Vielleicht klappt es bis Ostern mit der Eiablage.
10.04.
Nachdem Osterwochenende waren wir gegen 12 Uhr im Kirchturm hinter dem Falkenhorst. Beide Falken waren zu sehen und zu hören. „Karl“ saß auf der Stange und passte auf. „Kati“ kam später dazu. Trotz Ostern lagen noch keine Eier im Nest. Wegen Softwareproblemen mit der Kamera konnten wir leider nur eine einzige Aufnahme von „Karl“ machen. Gegen 14:30 Uhr stiegen wir nochmals in den Turm. Die Kamera funktionierte wieder einwandfrei aber die Enttäuschung war groß! Tauben hatten sich einquartiert. Von den Falken nichts zu sehen und nichts zu hören. Wir sind gespannt wie das wohl weitergehen wird. Um 16:00 Uhr gab es dann Entwarnung. „Karl“ saß aufgeplustert im scharfen Wind auf der Anflugstange. Die Falken hatten wieder die Lufthoheit um den Horst übernommen und die Tauben blieben auf Distanz.
13.04.
„Kati „saß wieder stundenlang auf der Stange und wartete auf „Karl“. Zaghaft hat sie die Streu durchsucht und für die Eiablage eine kleine Mulde geformt. Ihr Warten wurde zuletzt mit einer Maus belohnt, die Karl in den Horst brachte. Die Tauben sind nach wie vor unbekümmert in der Nähe, werden aber seit den letzten Erfahrungen auf Distanz gehalten.
Im „Lebensraum Kirchturm“ haben noch weitere Gäste Quartier bezogen. Auf dem schmalen Sims der westlichen Schallluke hat ein Taubenpaar, außerhalb des Drahtgitters, ein Nest aus groben Zweigen gebaut und bebrütet 2 Eier. Es ist eine sehr schmale Nistgelegenheit mit großem Absturzrisiko für die Jungen. Wir werden natürlich berichten.
15.04.
Es ist Sonntag, und am späten Nachmittag haben wir nochmals nach dem Rechten gesehen. „Kati“ schläft.
17.04.
Als wir heute die Treppen zum Kirchturm emporstiegen, hörten wir schon den typischen Falkenruf. „Karl“ hatte „Kati“ artig eine Maus gebracht, und sie bedankte sich lautstark dafür. Inzwischen sind beide Taubenküken geschlüpft. Es ist unglaublich, wie schnell die beiden heranwachsen und sich entwickeln.
21.04.
„Kati“ hat uns heute mit den ersten beiden Eiern überrascht! Wie durch einen Zufall hat sie, als wir gerade im Turm waren, das Gelege für einige Minuten frei gegeben, und so konnten wir schöne Aufnahmen machen. Anschließend setzte sich „Kati“ wieder auf die Eier. Tiefe Atemzüge und ein deutliches Pumpen des Gefieders zeigen die Anstrengungen bei der Eiablage. Die Brutzeit beträgt ca. 36 Tage, so können wir Anfang Juni mit dem Schlüpfen der jungen Falken rechnen.
Bei Familie Taube entwickeln sich die beiden Jungen prächtig.
22.04
Am Sonntag sind uns zwei schöne Aufnahmen gelungen. „Kati“ im Abflug vom Horst über der östlichen Apsis. Aus dieser Perspektive wird die Flügelspannweite von ca. 75 cm deutlich. „Karl“ sitzt auf de Anflugstange und passt auf das Gelege auf. Seine Konzentration gilt der Fotografin, die er Sekunden vorhergewahr wurde.
23.04.
Das 3.Ei ist da! Heute konnten wir den Videobeweis liefern: „Karl“ brütet auch! Erlöste „Kati“ ab. Allerdings stellte er sich noch ein wenig tapsig an. 2 Eier hatte er unter den Flügeln, das 3. lag rechts neben ihm, ohne dass er dies bemerkte. Die Bilder entstammen einem Video. Es ist erstaunlich welche Bildqualität die kleine Kamera liefert.
26.04.
Das 4. Ei ist da! „Kati“ ist sehr tüchtig und zuverlässig. „Kati“ und „Karl“ wechseln sich beim Brüten häufig ab.
27.04.
Das 5. Ei ist da! „Karl“ hat etwas Schwierigkeiten sämtliche 5 Eier unter seine Fittiche zu bekommen. 6 oder 7 Eier sind möglich, doch dann müssen beide umso mehr Nahrung herbeischaffen. Wir sind gespannt ob noch weitere Eier hinzukommen.
28.04.
“Lebensraum Kirchturm“. Ein junges Eichhörnchen kauerte heute gegen 14 Uhr mutterseelenallein und unbeweglich vor der Kirchentüre. Wahrscheinlich war es vorzeitig aus dem Nest geflüchtet oder gar gefallen. Mutter Eichhörnchen war weit und breit nicht zu sehen. Wir vermuten das Nest der Eichhörnchen hoch oben in einer dunklen Nische im Gebälk des Kirchturmes. Bislang konnten wir es noch nicht ausfindig machen. Anschließend hat das Junge zwischen den Feldsteinen am Sockel des Turmes Schutz gesucht. Hoffentlich findet Mutter Eichhörnchen ihren Spross bald! „Karl“ hilft „Kati“ beim Brüten. Bislang haben wir den Eindruck, dass die Abwechslung beim Brüten alle ein bis zwei Stunden geschieht. Hier ein Blick in unseren „Aufnahmeraum“ in 10 Meter Höhe im Kirchturm. Von hier aus können wir, ohne die Falken zu stören, unsere Foto- und Videoaufnahmen (mit Ton) mit dem Lap-Top aufzeichnen.
29.04.
Heute ist Konfirmationsgottesdienst und „Kati“ hat das 6. Ei gelegt! Die vielen Menschen und das Glockengeläut am Konfirmationssonntag stören die Falken nicht. Sie sind es anscheinend gewohnt, es gehört zu ihrem Zuhause. Gegen 18 Uhr 20 hat „Karl“ seiner Kati eine Maus gebracht und sie für etwa eine halbe Stunde beim Brüten abgelöst. Gegen 20 Uhr brachte er die nächste Maus. Er verwöhnt sie, das muss Liebe sein.
02.05.
Das Gelege scheint jetzt mit 6 Eiern vollständig zu sein. Die Brutdauer wird in den unterschiedlichen Quellen mit 28 bis 36 Tagen angegeben. Wir wissen allerdings nicht, ob dies vom zuerst oder zuletzt gelegten Ei an zählt. Frühestens rechnen wir mit dem Schlüpfen des ersten Falkenkükens ab dem 20. Mai. Wir werden auf der Hut sein, um dieses Ereignis filmen zu können.
03.05.
Im Nistkasten ist jetzt zunehmend Gewölle zuerkennen. Die Falken verschlingen die Mäuse ähnlich der Eulen. Der Magensaft zersetzt Muskel-und Fleischgewebe, Innereien und die Knochen. Anschließend wird das Gewölle hochgewürgt und ausgespien. Das Gewölle besteht fast ausschließlich aus den Haarender Maus. Es ist nach dem Trocknen federleicht und fühlt sich an wie Filz. In einem Gewölle haben wir bislang außer Haaren nur eine Mäusekralle gefunden. Vermutlich begibt sich „Kati“ während des Brütens zum Ausspeien des Gewölles nicht mehr ins Freie.
05.05.
Jetzt haben wir ziemliche Sicherheit, dass das Gelege aus 6 Eiern besteht. Heute konnten wir das Brutverhalten über einen längeren Zeitraum beobachten: „Kati“ brütete stundenlang! „Karl“ brachte im Abstand von ca. 3 Stunden eine Maus und vertrat dann „Kati“ für 10 Minuten, während diese die Maus auf dem nächsten Baum verspeiste. Gleich danach löste ihn „Kati“ dann schon wieder ab.
08.05.
Früh am Morgen herrscht dichter Nebel, es ist kalt. „Karl“ sitzt auf dem Kirchendach und wartet. Auch ein hungriger Falke kann anscheinend bei Nebel nicht jagen. Nachdem sich der Morgennebel gelichtet hat, können wir – mit etwas Geduld und Glück – wieder ein paar schöne Aufnahmen von unseren Falken machen. Gegen 10 Uhr beobachten wir wie zwei Tauben versuchen, direkt auf der Schalluke über der brütenden „Kati“ zu landen. „Kati“ beobachtet alles sehr aufmerksam und reckt ihren Kopf so hoch, dass wir sie von der Straße aus sehen können. Ihre Eier verlässt sie deswegen aber nicht, und wie es aussieht finden dieTauben hier auch keinen Halt.
Etwas später fliegt „Karl“ immer wieder am Turm vorbei. Dann hören wir seine Rufe von einem Baum herüber und „Kati“ antwortet. Schon ist „Karl“ mit der nächsten Maus zur Stelle. Diesmal allerdings fliegt "Kati" an ihm vorbei zum nächsten Baum und„Karl“ mit der Maus hinterher. Während „Kati“ ihre Maus im Baum verspeist, kommt „Karl“ zurück und übernimmt für eine Weile wieder das Brüten.
Dashat uns neugierig gemacht. War es ein Kampf? Ist es die
10.05
Heute haben wir unterhalb des Nistkastens eine Falkenfeder gefunden. Das hat uns neugierig gemacht. War es ein Kampf? Ist es die Mauser? Die Mauser ist bei allen Vögeln ein natürlicher Vorgang. Hierbei wird das Federkleid erneuert, weil die Federn einer natürlichen Abnutzung unterliegen. So werfen die Schwäne, Gänse und Enten alle Schwungfedern in kürzester Zeit ab, so dass sie nicht mehr Fliegen können. Sie ziehen sich in den Wochen der Hilflosigkeit aufeinsame Schilfinseln zurück, um dort vor Ihren Feinden sicher zu sein. Was aber sollen Falken, die bei der Jagd allein auf ihre Flugkraft angewiesen sind, anfangen? Falken verzehren nur die selbst geschlagene Beute. Schon eine einzige verlorene Schwungfeder würde das Gleichgewicht und damit die Präzision des Fluges erheblich beeinträchtigen. Hier sorgt die Natur für den Ausgleich, in dem der Körper die gleiche Feder immer in beiden Flügeln zugleich abwirft. Erst wenn ein Federpaar nachgewachsen ist, folgt das nächste Paar. Auf diese Weise zieht sich die Mauser fast über den ganzen Sommer hin.
13.05.
Das Brutgeschäft läuft inzwischen sehr routiniert. „Kati“ brütet fleißig und „Karl“ bringt regelmäßig etwas zu Essen vorbei.
16.05.
Der Turmfalke ist während seines auffälligen Rüttelfluges gut erkennbar. Diesen nutzt er zur Beutesuche. Er bleibt dabei in einer Höhe von 10 bis 20 Metern an einer Stelle in der Luft "stehen" und späht nach geeigneter Beute. Der Flügelschlag ist schnell, der Schwanz meist breit gefächert und etwas nach unten geknickt. Auf- und Niederschlag erfolgen in einer weitgehend waagerechten Ebene und bewegen etwa gleich große Luftmengen. Hat er ein potentielles Beutetier, etwa eine Wühlmaus, gesehen, stürzt er im Sturzflug darauf zu und greift es, wobei er kurz vor dem Boden abbremst. Das schnelle Anfliegen seines Jagdgebietes, der Streckenflug, ist durch einen schnellen, etwas hastig wirkenden Flügelschlag gekennzeichnet. Bei günstigem Wind oder bei Annäherung an ein Beutetier kann er aber auch gleiten. (Text: Wikipedia)
Foto: A. Trepte, www.photo-natur.de
20.05.
Im Falkenhorst wächst von Tag zu Tag die Spannung. In den nächsten Tagen rechnen wir mit dem Schlüpfen der ersten Falkenküken. Wir sind mehrfach amTage im Kirchturm, denn wir wollen dieses besondere Ereignis nicht verpassen. Wir hoffen, dass das Schlüpfen nicht gerade in der Nacht passiert, sonst hätten wir keine Möglichkeit, das Geschehen zu filmen. „Kati“ und „Karl“ brüten unermüdlich.
22.05.
Das erste Ei wurde vor 33 Tagen gelegt und das sechste und letzte Ei vor 24 Tagen. So lange dauert schon die Brutzeit! Die ersten drei Eier wurden nicht so konsequent bebrütet, wie es dann ab dem vierten Ei geschah. Es liegt nahe, dass durch diese Methode das Schlüpfen der Falkenküken zeitlich enger zusammenfällt. Das ist wichtig für das gleichmäßige Aufwachsen der jungen Falken. Bei „Kati“ haben wir den Eindruck, dass sie das Fiepen der Falkenküken in den Eiern hört. Seit zweiTagen steht sie ab und zu auf und berührt mit dem Fuß die Eier und „hört“ genau hin. Auf den Bildern sieht man „Karl“ mit dem Gelege und die Dynamik beim Abflug. Nicht auszudenken, wenn sechs Jungfalken ihre Flugübungen im Kasten absolvieren werden!
29.05. |
30.05. |
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03.06. |
04.06.
Die jungen Falken sind heute 8 Tage alt. Inzwischen passen sie nicht mehr alle so richtig unter die Flügel von Kati. Sie versucht es zwar immer noch, doch wenn sie vorne einen unterschiebt, dann purzelt hinten einer heraus. In den nächstenTagen wird sie das Hudern einstellen. Dann werden „Kati“ und „Karl“ beide auf die Mäusejagd gehen um die stets hungrigen Schnäbel ihres Nachwuchses zu versorgen.
06.06.
10 Tage auf dieser Welt machen die jungen Falken große Fortschritte. Zwi
08.06.
Turmfalken können bis zu 18 Jahre alt werden. Unsere jungen Turmfalken sind heute12 Tage alt. In der Nacht und am Morgen hat es endlich wieder geregnet. Die Luft war feucht und warm. Die Kirchturmmauern sind 2,75 m dick, und die stets kalte Luft aus dem Kirchturm ließ unsere Kameralinse beschlagen, ein neues Phänomen. Die jungen Falken schlagen schon kräftig mit den Flügeln, die Muskeln müssen trainiert werden. Allerdings fehlt noch das Gleichgewicht. Sie kippen häufig nach vorne oder hinten um. Das sichere Stehen auf den schon sehr großen Füßen erfordert doch einiges Geschick. Unser Nesthäkchen scheint es zu schaffen. Es ist zwar zierlicher als die Geschwister, wir gehen aber davon aus, dass es sein Leben meistern wird.
8.06.
Turmfalken können bis zu 18 Jahre alt werden. Unsere jungen Turmfalken sind und 10.06.
Nach 14 Tagen kann man schon erahnen, dass es „richtige" Turmfalken werden. Der gekrümmte Schnabel und die großen Augen sind markant. Wir sind gespannt, wann wir die Geschlechter erkennen können. Wir wissen, dass das noch bis zur endgültigen Ausbildung des Gefieders dauern wird. Die jungen Turmfalken zeigen keinen Futterneid. Jeder versucht natürlich, dem Schnabel der fütternden Eltern möglichst nahe zu sein, und es wird auch etwas gerangelt aber nicht gekämpft. Derzeit gibt es für alle ausreichend zu Fressen. „Karl“ hat heute eine Maus gebracht und die Jungenmehrfach animiert, die Nahrung selbst aufzunehmen. Das Nesthäkchen, unser Sorgenkind, hat sich gut entwickelt, es ist endgültig über den Berg. können bis zu 18 Jahre alt werden. Unsere jungen Turmfalken sind gehen aber davon aus, dass es sein Leben meistern wird.onnten wir
11.06. |
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15.06.
19 Tage nach dem Schlüpfen steht der größte Jungfalke zum ersten Mal auf sicheren Beinen und schaut neugierig aus dem Nest auf die Straße. Die Daunen weichen jetzt mehr und mehr den heranwachsenden Federn. Der Wechsel des Federkleides erfolgt täglich in gut erkennbaren Schüben.
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17.06.
Genau 3 Wochen (21Tage) sind sie heute alt. Heute haben wir auch Außenaufnahmen gemacht. „Kati“ war nicht gerade begeistert. Sie empfand die Fotografin als störend. Sie kreiste mit ihrer Maus in den Fängen um den Kirchturm und brauchte lange, bis sie sich überwand, einzufliegen. Im Horst blieb sie wie erstarrt stehen und beobachtete, was draußen vor sich ging.Die Jungfalken verstanden dieses Signal sofort und duckten sich in einer Ecke zusammen. Nach längerer Zeit gab sie die Maus frei. Die Jungen müssen jetzt nicht mehr gefüttert werden, sie zerlegen die Beute inzwischen selbst.
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22.06.
„Kati“ und „Karl“ wirken jetzt schlanker und leichter als die Jungfalken. Das ständige Jagen ist sehr anstrengend und kostet viel Kraft. Wenn die Jungen ausgeflogen sind, haben sich die Elterntiere eine Erholung verdient.
23.06.
Am 27. Tag Ihres Daseins haben wir 3 beim Schlafen auf der Stange erwischt. Den Kopf nach hinten gedreht und den Schnabel tief ins Gefieder versenkt, das ist ihre liebste Schlafposition. Vor einem Monat sind sie erst geschlüpft und jetzt sitzen sie außerhalb des Nistkastens auf der Leiter und wir haben den Eindruck, in wenigen Minuten beginnt der erste Flug. Es hat uns am Sonnabend in aller Frühe keine Ruhe gelassen, wir mussten nachsehen. „Kati“ saß mit einer Maus in der Linde und lockte die Jungfalken mit lautem Rufen. Wir wissen, wir müssen langsam Abschied nehmen! Ein bisschen Wehmut ist dabei.
27.06. |
28.06. |
01.07.
Nun sind sie alle ausgeflogen! Sie sind aber immer noch in der Nähe. Sie halten sich meistens in den hohen Bäumen im Bereich der Kirche auf und fliegen ab und zu den Nistkasten wieder an.
14.07.
Wir sind aus dem Urlaub zurück und im Nistkasten herrscht gähnende Leere.
Nun sind sie fort, endgültig fort!
Wir haben uns auf diesen Augenblick gefreut. Jetzt wo es passiert ist, schwingt natürlich ein bisschen Wehmut mit! Im ersten Moment spüren wir einen Verlust. Doch wir haben nichts verloren, im Gegenteil. Was wir durch „unsere“ Falken erleben durften, war für uns eine wunderschöne Erfahrung, ein ganz großer Gewinn!
Sie werden im nächsten Jahr wiederkommen, da sind wir uns ganz sicher! Und wir freuen uns schon auf sie. Wir werden wieder für sie da sein, wenn sie uns brauchen. Und nur dann. Da Turmfalken bereits sehr gut erforscht sind, haben wir die jungen Falken bewusst nicht beringen lassen, sondern wollten sie in Natura erleben und möglichst nicht in das natürliche Geschehen eingreifen. Bis auf den Nistkasten, eine komfortable Wohnung, die wir geschaffen haben und ohne die die Falken gar nicht erst in unseren Kirchturm gezogen wären.
. . . und dann werden wir Zeuge eines besonderen Naturschauspiels!
Drei sehr strapaziöse Monate mit Brüten, Hudern, Jagen und Füttern sind für "Kati" und "Karl" vorüber. Sie haben 6 Turmfalken großgezogen. "Kati" hat während der 30 tägigen Brutzeit den Falkenhorst nur wenige Minuten pro Tag verlassen. Das hat bei beiden Elterntieren Spuren hinterlassen.
Nachdem die Jungen Falken von "Kati" und "Karl" in die Selbständigkeit entlassen waren, haben beide ihre wiedergewonnene Freiheit mit Pirouetten und akrobatischen Flug-Kunststückchen gefeiert. Die Fröhlichkeit war beiden anzumerken.
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Für interessierte Gruppen bieten wir einen Vortrag über unsere Falken an. Bei Interesse sprechen Sie uns bitte an.
Mit diesem Bild schließen wir das Falkenjahr 2012 ab und bedanken uns für Ihr Interesse!